Ausflug in den Odenwald 2018

Eine Zeitreise ins Glück wurde versprochen – und unsere Erwartungen wurden übertroffen.

Bei strahlendem Sonnenschein starteten 39 Mitglieder und Freunde des OGV Heimerdingen am Sonntag, 06.05.2018, in bester Stimmung in Richtung Odenwald. Karl Kost fuhr in bewährter ruhiger und sicherer Fahrweise und ließ uns an vielen Sehenswürdigkeiten und geschichtsträchtigen Orten an seinem umfangreichen Wissen teilhaben. Das Neckartal zeigte sich in seiner schönsten Pracht. Blühende Sträucher, Bäume und Felder spiegelten sich mit den Wäldern und der Sonne im glasklaren Wasser des Neckars. In Eberbach machten wir eine erste Rast. Frische Heimerdinger Brezeln und ein Glas Apfel-Secco vervollständigten unser Glück.

Wir verließen das Neckartal und stießen hinein in den grünen Odenwald. Enge, steile Täler, nur Wald und Wiesen, ließen erahnen, wie hart die Menschen früher (und heute) um ihr Brot schaffen mussten. Deshalb war es auch ein Segen, als Graf Franz der Erste zu Erbach-Erbach Ausgangs des 18. Jahrhunderts die Elfenbeinschnitzerei in den Odenwald brachte. So konnten sich die fleißigen und kunsthandwerklich geschickten Odenwälder ein Zubrot verdienen und ihre Familien ernähren.

Vor Erbach gönnten wir uns noch einen Abstecher zum Beerfelder Galgen von 1592. Dieser größte und besterhaltenste Galgen im Bundesgebiet wurde nicht abgerissen, weil mehrfache entsprechende amtliche Anordnungen die Verantwortlichen in Beerfelden angeblich nicht erreichten. Nun sind die Beerfelder stolz auf ihre touristische Attraktion. Dass die Neuzeit mittlerweile auch dort Einzug hält, läßt ein Modell eines Windrades erahnen, welches auf dem Galgenhügel erstellt ist und ein Zeichen gegen geplante Windkraftwerke sein soll.

Faszinierend schön, das Erbacher Schloss samt Park in gleißenden Licht der Sonne. Einmalig jedoch ist das dort befindliche Elfenbeinmuseum. Es zeigt Exponate von früher und heute und so auch den Wandel der Kunst. Begeistert bestaunten wir die Kunstwerke, die aus einem Elefantenzahn geschnitzt unbeschreiblich grazile Formen ergeben. Weltweit bekannt ist z.B. die „Erbacher Rose“. In der Museumswerkstatt durften wir die Werkzeuge besichtigen, mit denen die Elfenbeinschnitzer noch heute arbeiten. Wie schwer Elfenbein ist, überraschte uns doch. Wegen des weltweiten Handelsverbots mit Elfenbein wird heutzutage nur noch historisches Elfenbein, Mammutzähne aus Sibirien, Geweihe und Taguanüsse zu Kunstwerken verarbeitet.

Weiter ging unser Ausflug in das nahe gelegene Michelstadt. Ein kurzer Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt am Marktbrunnen und dem im Jahre 1484 erbauten Rathaus vorbei führte direkt in unsere Gaststätte „Grüner Baum“. Dank des sonnigen und warmen Wetters durften wir im grünen Garten des historischen Gasthofes unser Mittagessen genießen – und dies zur vollsten Zufriedenheit aller.

Nun ging es weiter zu einem weiteren Höhepunkt unserer Reise. Das Glücksmuseum der Firma Koziol. Faszinierend die als Zeitreise dargestellte Geschichte der Firma. Man wurde zurück versetzt in das vorige Jahrhundert, beginnend 1912 mit der gräflichen Kunsttöpferei, über den Elfenbeinschmuck, die Bedarfsartikel der Kriegsjahre, Souvenirbroschen der Wirtschaftswunderzeit bis zum vielfach preisgekrönten Design von heute. Faszinierend, wie uns die bekannten Gegenstände in unserem Leben begleitet und uns an unsere eigene Kindheit erinnert haben.

Unsere Rückfahrt führte entlang des Limes vom Odenwald über das Bauland und Karl Kost begeisterte uns erneut mit seinem historischen und geografischen Wissen.

Pünktlich zurück in Heimerdingen bedankten sich alle bei unserem Vorstand Wolfgang Gommel für den perfekt vorbereiteten und durchgeführten Ausflug. 

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